Folgende Warnzeichen können in der Erkennung angeborener Immundefekte hilfreich sein (AWMF-Leitlinien, Kernaussage 4). Die Akronyme ELVIS und GARFIELD beschreiben jeweils einen Aspekt der Klinik bei angeborenen Immundefekten: die erhöhte Anfälligkeit für Infektionen (AWMF-Leitlinien, Kernaussage 1) sowie die Immundysregulation, die auch ohne Infektanfälligkeit auf einen angeborenen Immundefekt hinweisen kann (AWMF-Leitlinien, Kernaussage 2).
Hierbei stehen die Buchstaben für:
ELVIS
E = ungewöhnlicher Erreger
L = ungewöhnliche Lokalisation
V = ungewöhnlicher Verlauf
I = ungewöhnliche Intensität
S = ungewöhnliche Summe= Anzahl von Episoden
GARFIELD
G = Granulome
A = Autoimmunität
R = rezidivierendes
F= Fieber
E = ungewöhnliche Ekzeme
L = Lymphoproliferation
D = chronische Darmentzündung
Als zusätzliche Warnzeichen sind ebenfalls eine auffällige Familienanamnese (Konsanguinität, Immundefekt, pathologische Infektionsanfälligkeit), Laborwerte (Lymphopenie/ Neutropenie, Hypogammaglobulinämie) und Gedeihstörung beim Kind bzw. Gewichtsverlust bei Erwachsenen aufgeführt.
Beim Vorliegen einer pathologischen Infektionsanfälligkeit sollte differentialdiagnostisch auch an sekundäre Immundefekte durch andere chronische Erkrankungen, Medikamente oder HIV-Infektion gedacht werden (AWMF-Leitlinien, Kernaussage 5).
Informationen zur Fragestellung "Infektanfälligkeit vs. Immundefekt" und zur richtigen Kodierung erhalten Sie im Kodier-Manual "Infektanfälligkeit" des ZI (Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung).