Der menschliche Organismus ist mit einem ausgefeilten Verteidigungsmechanismus, dem Immunsystem, ausgestattet. Es erstaunt nicht, dass dieses hochkomplizierte System, in dem sich viele Informationswege kreuzen, an den unterschiedlichsten Stellen defekt sein kann.
Angeborene Immundefekte oder Immundefizien zählen zu den Seltenen Erkrankungen und sind - der Name drückt es bereits aus - von Geburt an vorhanden (auch wenn sich Symptome teils erst später zeigen). Mediziner sprechen von primären Immundefekten bzw. von Immundefizienzen.
Ständig krank? Bei betroffenen Patienten arbeitet das Immunsystem nicht richtig, da ihnen Antikörper zur Abwehr von Bakterien, Viren, Pilzen usw. fehlen. Sie können deshalb Infektionen nicht so effektiv bekämpfen wie gesunde Menschen. Die Betroffenen leiden an häufig wiederkehrenden Infektionen, z.B. der Atem- oder Harnwege, die zudem schwer verlaufen, lange dauern und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein können.
An die 500 Krankheitsbilder sind bisher bekannt und genetisch definiert, die Zahl steigt ununterbrochen an.
Warnzeichen für das Vorliegen eines Immundefekts
Eine Übersicht der häufigsten Immundefekte bzw. Immundefizienzen finden Sie hier
Es kann aber auch bei einem gesunden Organismus im Laufe der Zeit z.B. durch virale Infektionen (HIV), Autoimmunerkrankungen oder Mangelernährung ein Defekt entstehen. Man spricht hier von einem erworbenen oder sekundären Immundefekt.